FDP Witten

Renaturierung der Ruhr muss Verhältnismäßigkeit und Augenmaß wahren

Felix Haltt (FDP Bochum, stellv. Vorsitzender der FDP/UWG-Ratsfraktion Bochum), Robin Thiele (FDP Hattingen, stellv. Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion Ennepe-Ruhr), Markus Selzener (FDP Bochum, Mitglied der Bezirksvertretung Bochum Südwest), Dennis Rademacher (FDP Bochum, Kreisvorsitzer der FDP Bochum, Ratsmitglied), Steffen Fröhlich (FDP Witten, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion Witten).FDP-Verbände aus Bochum, Hattingen, Wetter und Witten formulieren Erwartungen an die überarbeiteten Pläne der Bezirksregierung.

Die Ruhr soll weiter renaturiert werden. Demnächst sollen Maßnahmen in Abschnitten umgesetzt werden, die die Städte Bochum, Hattingen, Wetter und Witten betreffen. Umstritten sind vor allem die Maßnahmen am Winzer Ruhrbogen zwischen dem Wehr in Hattingen und dem Wehr in Bochum-Dahlhausen.
„Es ist schon verwunderlich, wenn die vorhandenen Pläne zur Umgestaltung hektisch zurückgezogen werden. In Hattingen hätte der Umweltausschuss 18. September über das Projekt informiert werden sollen, die Vorlage wurde jedoch zwei Tage von der Tagesordnung genommen“, berichtet Robin Thiele (FDP Hattingen, stellv. Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion Ennepe-Ruhr). „Die federführende Bezirksregierung Düsseldorf will die bisherige Planung grundlegend und anhand neuer Kriterien überarbeiten. Das klingt so, als hätte man sich vorerst ziemlich verplant. Ob bei den neuen Plänen auf die Kritik von Bürgern, Naturschützern und Wassersportlern eingegangen wird, bleibt abzuwarten. Die Informationspolitik muss jedenfalls deutlich verbessert werden.“


Die Liberalen aus Bochum, Hattingen, Wetter und Witten haben klare Erwartungen an die Renaturierung. „Viele Renaturierungsmaßnahmen an der Ruhr wurden bereits erfolgreich umgesetzt, um den ökologischen Wert der betroffenen Abschnitte zu erhöhen. Die neue Pläne müssen daher zunächst erläutern, ob es überhaupt akuten Handlungsbedarf gibt“, fordert Steffen Fröhlich (FDP Witten, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion Witten). “

Nach der Auskunft von verschiedenen Naturschützern hat sich Fauna und Flora gerade am Winzer Ruhrbogen in den letzten Jahrzehnten gut entwickelt. Es stellt sich daher die Frage, ob man bei den angedachten Maßnahmen die Prioritäten richtig gesetzt hat und die vorgesehenen Mittel nicht besser in Ruhr-Abschnitte investiert werden sollten, die eine ökologische Aufwertung viel nötiger bedürfen.“

Bei möglichen Maßnahmen müssen verschiedene Aspekte ausreichend berücksichtigt werden. „Der derzeit diskutierte Abschnitt ist geprägt durch die vor über 150 Jahren angelegten Buhnen, die der Schiffbarmachung der Ruhr dienten“, betont Felix Haltt (FDP Bochum, stellv. Vorsitzender der FDP/UWG-Ratsfraktion und Mitglied der RVR-Verbandsversammlung). „Die Buhnen sind damit prägende Landmarken, die an die Geschichte der Industrialisierung erinnern. Diese Erinnerung sollte nicht gänzlich verschwinden, zumal sich die Natur die Buhnen ja bereits vielfach zurückgeholt hat.“

„Der Abschnitt in Wetter ist weniger problematisch als der Winzer Ruhrbogen. Das gesamte Projekt muss jedoch mit dem nötigen Augenmaß umgesetzt werden. Müssen alle Abschnitte wirklich vollkommen umgestaltet werden? Mit einem massiven Eingriff würden die bestehenden Ökosysteme stellenweise gestört oder sogar zerstört“, befürchtet André Menninger (FDP Wetter, Mitglied des Kreistages Ennepe-Ruhr). „Bei entsprechender Planung könnte auch ‚sanft‘ vorgegangen werden, um so vorhandene Lebensräume von Tieren und Pflanzen zu schonen und trotzdem eine ökologische Aufwertung zu erreichen, die von der EG-Wasserrahmenrichtlinie verlangt wird.“

„Die Landschaft an der Ruhr ist für viele Bürgerinnen und Bürger ein wichtiges Naherholungsgebiet. Umso wichtiger ist es eine gesunde Balance zwischen Naturschutz und touristischen Belangen zu finden“, so Markus Selzener (FDP Bochum, Mitglied der Bezirksvertretung Bochum Südwest). „Der Winzer Ruhrbogen muss auch weiterhin für Wanderer und Radfahrer erlebbar sein. Zudem dürfen die Anliegen der verschiedenen Wassersportler nicht gänzlich übergangen werden.“

 

Foto von links: Felix Haltt (FDP Bochum, stellv. Vorsitzender der FDP/UWG-Ratsfraktion Bochum), Robin Thiele (FDP Hattingen, stellv. Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion Ennepe-Ruhr), Markus Selzener (FDP Bochum, Mitglied der Bezirksvertretung Bochum Südwest), Dennis Rademacher (FDP Bochum, Kreisvorsitzer der FDP Bochum, Ratsmitglied), Steffen Fröhlich (FDP Witten, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion Witten).