Der Wendepunkt für Gesellschaft, Beruf und Bildung
Ein Kommentar von Stefan Bottlender
Herzlich Willkommen im Jahr 2021- die Gesundheitsämter kommunizieren noch per Fax, in der Gastronomie werden die Kontaktdaten noch mittels Papier und Stift festgehalten und die Eintragung der erfolgten Impfung erfolgt noch händisch im Impfpass. Erst danach kann man sich seinen digitalen Impfausweis aushändigen lassen. Wohl bemerkt nur für die Corona Impfung.
Herzlich willkommen im analogen Zeitalter- sollten wir hier an dieser Stelle nicht schon längst weiter sein?
In vielen Bereichen unseres gesellschaftlichen und beruflichen Lebens scheint die Zeit still zu stehen. Von wirklichem Fortschritt, Innovation und Digitalisierung kann hier noch nicht die Rede sein.
Beispiel Schule: Wie kann es sein, dass an unseren Schulen der Lehrer/in noch mit der guten alten Schiefertafel arbeitet? Wie kann es passieren, dass nicht jeder Schüler und jede Schülerin vernünftig mit einem Notebook oder einem Pad ausgestattet wird?
Im Bereich Schule muss auch der Grundsatz des lebenslangen Lernens berücksichtigt werden: Lehrer und Lehrerinnen müssen fit gemacht gemacht für den Bereich IT. Es kann nicht sein, dass manchmal Schüler und Schülerinnen im IT- Bereich fitter sind als ihre Lehrer. Deshalb ist es wichtig, in die Aus- und Fortbildung der Lehrer/innen zu investieren.
Genauso wichtig ist die Ausstattung der Schülerschaft mit moderner IT. Ein Pad oder ein Notebook gehören in jede Schultasche eines Schülers. Die sinnvolle Einbeziehung von Lernplattformen in den Unterrichtsprozess gehört ebenso dazu wie das blended learning.
Das FDP geführte Bildungsressort hat seit 2017 in NRW diesbezüglich schon sehr viel erreicht und in Gang gesetzt, z.B. im Rahmen der digitalen Ausstattungsoffensive.
Es musste hier sehr viel glatt gebügelt werden, was die rot-grüne Landesregierung im Rahmen ihrer Schlafwagenpolitik die letzten Jahre in NRW angerichtet hat.
Beispiel Verwaltung: Wie kann es sein, dass die Kontaktnachverfolgung in den Gesundheitsämtern mittels Fax passiert? Warum muss ich für bestimmte Dienstleitungen immer noch persönlich aufs Amt?
Im Bereich Verwaltung muss auf jeden Fall auch der Digitalisierungsprozess Einzug finden und ausgebaut werden. Die Digitalisierung vereinfacht Verwaltungsprozesse immens, ermöglicht einen bürgerfreundlichen Service und effizienteres Arbeiten.
Online gestellte Anträge von Bürger- und Bürgerinnen können schneller und effizienter bearbeitet werden und verkürzen Bearbeitungsprozesse. Die Einführung der E-Akte ermöglicht ein Ressourcen schonendes Arbeiten und ermöglicht ein schnelleres Aktenstudium und Bearbeiten des Vorganges. Im Rahmen der digitalen Verwaltung lohnt sich ein Blick nach Estland, wo diese bereits seit mehr als 20 Jahren erfolgreich betrieben wird.
Fazit: Im Rahmen des gesellschaftlichen Digitalisierungsprozesses gilt ein lebenslanges Lernprinzip. Digitalisierung ist eine Chance für die Gesellschaft. Sie ermöglicht strukturiertes und effizientes Arbeiten, vereinfacht Arbeitsprozesse und macht uns zukunftsfähig.
Über den Autor
Stefan Bottlender ist beruflich als Personal Recruiter tätig. Seine politischen Schwerpunkte liegen vor allem bei der Sozial- beziehungsweise Arbeitsmarktpolitik. Er ist seit 2021 aktives Mitglied bei den Freien Demokraten in Witten.