Gemeinsam mit den Spitzenpolitikern aus Nordrhein-Westfalen sind auch die Freien Demokraten im Ennepe-Ruhr-Kreis gestern in den Landtagswahlkampf gestartet. Zur Auftaktveranstaltung in Witten kamen neben dem Parteichef und Spitzenkandidaten Christian Lindner auch die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Angela Freimuth und Joachim Stamp.
In einer kämpferischen Rede schwor Lindner die Anwesenden auf den bevorstehenden Wahlkampf ein. In fast allen Bereichen sei NRW Schlusslicht im Bundesvergleich, das
Land habe eine bessere Regierung verdient. Auf dem Landesparteitag habe man sich dementsprechend explizit gegen eine Ampel-Koalition ausgesprochen. Im Hinblick auf die ebenfalls anstehende Bundestagwahl sprach Lindner allerdings nicht nur Landesthemen an. Der Brexit und die Wahl von Donald Trump hätten gezeigt, dass liberale Werte in Gefahr seien – dafür lohne es sich zu kämpfen.
Stamp, der hinter Lindner auf Platz 2 der Landesliste kandidiert, forderte in seiner Rede mehr Verantwortung und weniger Ideologie für unser Land. Die rot-grüne Landesregierung verfolge zwar begrüßenswerte Ziele, beispielsweise bei der Inklusion, die Umsetzung sei aber mangelhaft. Außerdem müsse Innenminister Jäger endlich die Verantwortung für die zahlreichen Versäumnisse seiner Behörde übernehmen: „Fehler können passieren, das ist nur menschlich. Aber wenn der Innenminister konsequent die Aufarbeitung der Geschehnisse blockiert, zeugt das von Verantwortungslosigkeit.“
Nach Stamp kamen sowohl Angela Freimuth, Bezirksvorsitzende in Westfalen-West und Dritte der Landesliste, sowie die örtlichen Kandidaten zu Wort. Bodo Middeldorf (Wahlkreis 105) sagte, in seiner täglichen Arbeit erlebe er, wie die Landesregierung den Unternehmen systematisch Knüppel zwischen die Beine werfe. Damit müsse endlich Schluss sein. Ulrich Schilling, der im Wahlkreis 104 antritt, machte sich für einen flächendeckenden Glasfaserausbau in ganz NRW stark. Frank-Steffen Fröhlich schließlich, der Kandidat für Witten und Herdecke (Wahlkreis 106) möchte sich dafür einsetzen, dass Kultur kommunale Pflichtaufgabe wird.
Michael Schwunk, FDP-Vorsitzender im Ennepe-Ruhr-Kreis, zeigte sich anschließend sehr zufrieden: „Ich freue mich sehr über das volle Haus – und dass nicht nur Parteifreundinnen und Parteifreunde gekommen sind. Das zeigt eindeutig, dass das Interesse an der FDP wieder wächst! Nun möchten wir den Schwung in die kommenden Wahlkampfwochen mitnehmen.“ Für weitere Wahlkampfveranstaltungen werden u.a. die Landtagsabgeordneten Ralph Bombis und Marcel Hafke erwartet.